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Unser Programm für die Kommunalwahl 2023

Liebe Schönkirchenerinnen und Schönkirchener,

wir leben in einer Zeit großer Herausforderungen. Weil auf unserer Erde alles miteinander vernetzt ist, sind die Ursachen dafür zumeist komplex. Deshalb gibt es auch keine einfachen Antworten und kein Mensch alleine kann alles lösen. Nur gemeinsam und wenn wir uns gegenseitig wertschätzen und motivieren, können wir Lösungen für eine bessere Zukunft finden. Und daran wollen wir die nächsten 5 Jahre mit Ihrer Unterstützung arbeiten.

Dazu berücksichtigt unser Wahlprogramm für Schönkirchen ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte. Bei uns ist eben alles drin – unter diesem Motto wollen wir ambitioniert und realistisch die Herausforderungen für Schönkirchen anpacken.

Wirtschaft und Finanzen

Eine zukunftsfähige Wirtschaft muss ressourcenschonend und krisenfest aufgestellt werden und sich am Wohl der Menschen und der Natur orientieren.

Auch bei der Bereitstellung finanzieller Mittel für die Daseinsvorsorge wollen wir die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt stellen. Mit unseren Entscheidungen für den Neubau des Naturwissenschaften-Fachtraktes und die Modernisierung unserer Schulen investieren wir in Bildung und damit in die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder. Diesen Weg wollen wir fortsetzen, indem wir unserer Verantwortung für Investitionen in eine nachhaltige Daseinsvorsorge gerecht werden.

Das wollen wir in den nächsten 5 Jahren erreichen:

  • Ausbau und Stärkung einer nachhaltigen, ressourcenschonenden, regionalen Wirtschaft
  • Stärkung regionaler Produkte, Wirtschaftskreisläufe und Lieferketten
  • Ausbau der „Share & Repair-Economy“ („teilen – tauschen – reparieren“)
  • Unterstützung etablierter Unternehmen bei der Realisierung nachhaltigen und gemeinwohlorientierten Wirtschaftens
  • Zügiger Ausbau des Glasfasernetzes und leistungsfähiger Mobilfunknetze
  • Schaffung von Co-Working-Räumen
  • Mehr Vernetzung mit regionalen Wirtschaftsförderungen, z. B. für Fachkräftegewinnung
  • Aufwertung der Kommunikation zwischen Unternehmen, Betrieben sowie Handels- und Gewerbeverein
  • Fortsetzung einer soliden, generationengerechten Finanzpolitik, die stets die finanziellen Möglichkeiten im Blick behält, aber ebenso notwendige Investitionen infolge des Klimawandels, in die Infrastruktur, Bildung, den öffentlichen Verkehr und eine leistungsfähige Verwaltung zulässt

Wohnen, Bauen, Energie

Die Auswirkungen der Klimakrise sind mittlerweile weltweit präsent. Deshalb nehmen wir sie als zentrale Herausforderung unserer Zeit sehr ernst. Wir fühlen uns verpflichtet, gerade auf der lokalen Ebene unserer Gemeinde unseren Teil zum noch möglichen Gegensteuern beizutragen. So setzen wir uns das Ziel, Schönkirchen bis 2035 klimaneutral zu gestalten. Dazu wollen wir die Energiewende konsequent umsetzen und uns für eine nachhaltige Ortsentwicklung stark machen.

Wir wollen den Klimaaspekt auch ganz bewusst mit wirtschaftlichen Aspekten verknüpfen. Denn wenn wir Energie einsparen und zusätzlich effizient nutzen, sparen wir in jeder Jahresrechnung ganz konkret Geld ein. Und wenn wir in erneuerbare Energien investieren, müssen wir zwar zunächst Geld in die Hand nehmen. Aber das zahlt sich am Ende wieder aus, denn wir stellen sehr kostengünstig eigene und saubere Energie her. Damit findet die Wertschöpfung direkt bei uns vor Ort statt. Für die Umsetzung wollen wir unsere Gemeindewerke stärken und zum zentralen Erzeuger von Strom und Wärme aus erneuerbaren Quellen machen. Mit kommunalen Wärmenetzen wollen wir die Last vom Einzelnen nehmen und künftig mehr gemeinschaftlich denken und handeln.

Darüber hinaus wissen wir, dass bezahlbarer Wohnraum eine der zentralen sozialen Fragen unserer Zeit ist. Wohnraum in Schönkirchen, gerade im unteren Preissegment, ist kaum zu finden. Unser Ziel ist sicherzustellen, dass dauerhaft 200 Sozialwohnungen in unserer Gemeinde bestehen. Zusätzlich wollen wir in Zusammenarbeit mit Eigentümergemeinschaften und Wohnungsbaugesellschaften neue Wege gehen, um für Mieter*innen bezahlbare Energiekosten zu ermöglichen.

Das haben wir schon erreicht bzw. auf den Weg gebracht:

  • Energie-/Sanierungsmanagement für Quartiere Augustental und Anschützsiedlung
  • Installation von PV-Anlagen auf gemeindeeigenen Dächern
  • LED-Beleuchtung in allen gemeindeeigenen Gebäuden
  • Umstellung der Sportplatzbeleuchtung auf LED-Beleuchtung
  • Energetische Sanierung Schule im Augustental

Das wollen wir in den nächsten 5 Jahren erreichen:

  • Neuausrichtung der Bodenpolitik: Langfristige Steuerung der Baulandentwicklung mit einem Gesamtkonzept
  • Verabschiedung baulandpolitischer Grundsätze mit Zielen sozialgerechter Bodennutzung und klimaneutraler Bebauung
  • Sparsamer Flächenverbrauch, weniger Versiegelung
  • Ressourceneffizienz beim Bauen und Wohnen: Weniger Neubau, bestehende Gebäude effizienter nutzen und teilen
  • Planung von Neubaugebieten nur mit Mischung aus Einzel-, Doppel-, Reihen- und Mehrfamilienhäusern sowie gemeinschaftlichen Flächen
  • Förderung genossenschaftlicher und generationenübergreifender Wohnprojekte
  • Zubau von 30-50 weiteren Sozialwohnungen im Gemeindegebiet
  • Frühzeitige und ergebnisoffene Beteiligung der Bürger*innen an den Planungen
  • Etablierung eines amtsweiten Zukunftsdialoges Energie
  • Beitritt zur Klimaschutzagentur des Kreises Plön
  • Weitere energetische Optimierungen gemeindeeigener Liegenschaften
  • Gemeindeübergreifende Analyse der Potentiale für PV-Freiflächenanlagen
  • Installation von Solaranlagen auf möglichst allen Dächern und weiteren versiegelten Flächen
  • Kommunale Wärmeplanung für Baugebiete und Bestandsquartiere, z.B. durch Schaffung eigener Nahwärmenetze
  • Weiterentwicklung der Gemeindewerke zum zentralen Erzeuger von Strom und Wärme aus erneuerbaren Quellen
  • Zusammenarbeit der Gemeinde/Gemeindewerke in der Energieberatung mit der Verbraucherzentrale SH
  • Planung und Bau großer Batteriespeicher für die Netzstabilität und Versorgungssicherheit in unserer Gemeinde

Verkehr

Die Verkehrswende ist in aller Munde, doch was ist das eigentlich? Und wie kann das ganz konkret bei uns in Schönkirchen aussehen?

Unter Verkehrswende oder Mobilitätswende versteht man kurz gesagt den Prozess, Verkehr und Mobilität auf umweltfreundliche Verkehrsträger (öffentlicher Verkehr, Fuß- und Fahrradverkehr, Elektromobilität) umzustellen. Es geht also nicht um eine reine Antriebswende, bei der Verbrenner durch Elektromotoren ersetzt werden. Dafür gibt es weder ausreichend Ressourcen, noch löst es die Probleme durch Flächenverbrauch und Versiegelung durch Verkehr. Vielmehr bringt zusätzlich eine Verlagerung auf andere Verkehrsträger viele Vorteile:

Die Mobilitätswende in Schönkirchen soll ein kommunaler Beitrag zum globalen Klimaschutz sein. Doch tragen wir dadurch nicht nur dazu bei, den Ausstoß klimaschädlicher Gase im Verkehrsbereich zu senken und Lärmemissionen zu verringern, sondern schaffen für alle Verkehrsteilnehmer sichere und unabhängige Formen der Mobilität. Ein Mobilitätswandel bietet die Chance auf mehr soziale Gerechtigkeit, da mit ihm emissionsarme, öffentliche Verkehrsmittel gestärkt werden und somit weniger Menschen auf ein eigenes Auto angewiesen sind. Ebenso werden Barrierefreiheit im öffentlichen Raum und Teilhabe für alle in den engeren Fokus gerückt.

Das haben wir schon erreicht bzw. auf den Weg gebracht:

  • Einrichtung einer Fahrradstraße im Kätnersredder/Scharweg
  • Mitwirkung an der Erarbeitung eines Radverkehrskonzeptes des Amtes Schrevenborn
  • Anschaffung von Geschwindigkeitsmessanlagen
  • Aufstellung von Mitfahrbänken
  • Fahrradschutzstreifen Augustental
  • Erarbeitung eines Mobilitätskonzeptes

Das wollen wir in den nächsten 5 Jahren erreichen:

  • Grundsätzliche Planung der Verkehrsräume nach Priorisierung: Raum für 1. Fußverkehr,        2. Radverkehr, 3. ÖPNV, 4. Autoverkehr
  • Entwicklung zu einer fahrrad- und fußgängerfreundlichen Gemeinde mit einer guten Vernetzung mit Bus und Bahn
  • Reaktivierung von Hein Schönberg unterstützen
  • Einrichtung Bahnhaltestation als Mobilitätsstation (mit Park&Ride, Bike&Ride, Bikesharing wie „Sprottenflotte“, Carsharing, Verknüpfung mit Bus)
  • Attraktivitätssteigerung des ÖPNV: Hohe Frequenz der Busanbindungen gerade in Früh- und Spätstunden, mehr Haltestellen und Taktverdichtung für den Amtsbus/Ortsbus, Errichtung von digitalen Anzeigetafeln an den Haltestellen
  • Einrichtung einer zusätzlichen Bushaltestelle der Linie 201 bei REWE
  • Mehr Kommunikation über Mobilitätsangebote (auch für Achse Bahnhaltepunkt-Gewerbegebiet)
  • Impulse und Unterstützung zum Umstieg auf umweltfreundliche Mobilitätsformen
  • Ausweitung von Tempo 30 im Gemeindegebiet, z. B. Verlauf Augustental, Dorfstraße
  • Weitere Umsetzung des Radverkehrskonzeptes
  • Weitere Gefahrenpunkte für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen entschärfen
  • Einrichtung weiterer Fahrradstraßen
  • Einrichtung von sichtbaren Fahrradstreifen, wo keine Radwege vorhanden sind
  • Instandsetzung des Radweges nach Schönhorst
  • Ausbau des Stationsnetzes der Sprottenflotte
  • Unterstützung und Schaffung von Carsharing-Angeboten
  • Ausbau Ladeinfrastruktur für E-Autos im öffentlichen Raum

Kitas, Schule, Bildung

Kita

Die Kindertagesstätten sind als Orte der frühkindlichen Entwicklung und Bildung einer der Schwerpunkte unserer gemeindlichen Arbeit. Aufwendungen hier – in Personalstellen, angemessene Vergütung, zeit- und konzeptgemäße Innen- und Außenbereiche, Ausstattung, Extra-Projekte – sind immer eine Investition in die Zukunft. Dabei ist der Grundsatz, allen gemeindlichen Kitas die gleichen Voraussetzungen zukommen zu lassen und die Belange der Eltern über die Kita-Beiräte aufnehmen zu können.

Die Schönkirchener Tagesmütter/-väter bilden eine weitere wichtige Säule für die Erziehung, Pflege und Förderung der Kinder.

Das haben wir schon erreicht bzw. auf den Weg gebracht:

  • Bedarfsgerechte Anpassung des Personalbemessungsschlüssels für die Kita
  • Neubau Kita Hörnwichtel
  • Umgestaltung Kita Kirchenmäuse
  • Erstellung eines Konzepts für den Übergang von der Kita in die Schule
  • Klettergerüst Kita Kleine Wunder (mit SPD)
  • Beibehaltung der Trägerschaft der Gemeinde als Träger der Kita Kleine Wunder (2019)

Das wollen wir in den nächsten 5 Jahren erreichen:

  • Alle Kinder der Gemeinde, die einen Platz benötigen, sollen einen Platz erhalten
  • Gemeindlich bedarfsgerecht finanzierte Zusatz-/Hauswirtschaftskräfte als Unterstützung
  • Zuwendungen für naturpädagogische Angebote für alle Kitagruppen in Schönkirchen
  • Einrichtung einer neuen Kita im Süden Schönkirchens, um weitere Aufnahmemöglichkeiten, auch für Kinder aus Kiel-Oppendorf, zu schaffen

Schule

Unser Ziel in der Gemeindevertretung ist, die Grund- und Gemeinschaftsschule, das Förderzentrum und die Offene Ganztagsschule auf die bestmögliche Weise in ihrer Arbeit zu unterstützen. Das bedeutet, notwendige Räume und Infrastruktur (IT) zur Verfügung zu stellen und zusätzliches Personal wie Schulsozialarbeit zu finanzieren. Für zur Zeit rückläufige Schülerzahlen müssen die Gründe eruiert und bewertet und Maßnahmen ergriffen werden. Dabei geht es darum, das Profil der Grund- und Gemeinschaftsschule in einem gemeinsamen Prozess neu zu schärfen. Unser Ziel ist eine verstetigte Kommunikation zu den Themen Schulgebäude, Pausenflächen, Digitalisierung, sichere Schulwege - an einem Tisch auf Augenhöhe mit der Amtsverwaltung, Bürgermeister, Schulleitungen, Eltern-/Schülervertretern und der Gemeindevertretung bzw. dem zuständigen Ausschuss. Die Schulen mit den angrenzenden Sportflächen, der Bücherei, Kita und Jugendtreff sind das nicht-kommerzielle Herz und der Mittelpunkt der Gemeinde. Dies muss sich noch deutlicher in der Würdigung der hier täglich Lebenden und Arbeitenden niederschlagen, in Anträgen/Berichten/Nachfragen/Diskussionen im zuständigen Ausschuss, in der Mittelbereitstellung, in der Durchführung der Beschlüsse. Ausgaben im unteren zweistelligen Millionenbereich werden die Schulen bis 2025 auf ein neues Niveau bringen.

Das haben wir schon erreicht bzw. auf den Weg gebracht:

  • Tempo 30 im Augustental vor der Schule  
  • Einrichtung, bzw. Neuaktivierung der ‚Schulrunde‘ (Schulleitungen, je ein Fraktionsmitglied aus dem Ausschuss für Kultur, Jugend, Bildung, Sport, Soziales, Amtsverwaltung)
  • Luftfilter im Altbestand der Schule
  • Verkehrsberuhigung Steckenberg im Rahmen sicherer Schulwege
  • Gestaltung einer Kampagne, die die Eltern und andere zu Schulbeginn sensibilisieren soll, dass der Schulweg besser ohne Auto und gemeinsam zu Fuß zurückgelegt wird
  • Verkehrszählung Schulweg
  • Lüftungsanlagen Schulneubau
  • Bildung eines Lenkungsausschusses zur Schulerweiterung
  • Schul- bzw. Amts-IT-Stelle
  • Einrichtung Kiss-and-Ride-Zone am Schulparkplatz
  • Elternumfrage 4. Klassen über Auswahl der weiterführenden Schule

Das wollen wir in den nächsten 5 Jahren erreichen:

  • Weiterführung der ‚Schulrunde‘ mit Teilnahme Elternbeirat zur Verbesserung der Kommunikation mit den zuständigen Ausschüssen/der Gemeindevertretung, dem Bürgermeister, der Verwaltung
  • Schulschwimmen weiterführen: in einer neuen Schwimmhalle Laboe
  • Schulwegsicherung/Kinder kommen möglichst autark zur Schule, zu Fuß/mit Roller oder Rad
  • Schulhofflächen ersetzen und erweitern

Bildung/Jugend/Sport

Kulturvereine und -institutionen wie die Gemeindebücherei, die VHS, der Kultur- und Landschaftspflegeverein und weitere Einrichtungen der Gemeinde, beglücken uns mit nicht-ökonomisierten Kunst- und Kulturveranstaltungen - von Vereinen vor Ort für die Menschen vor Ort. Die Arbeit des 2021 gegründeten Kinder- und Jugendbeirats rückt diese Interessen in den Mittelpunkt und bringt neue Sichtweisen ein, dieses Engagement wird weiterhin umfassend unterstützt werden. Die örtlichen Sportvereine bereichern unseren Alltag und leisten einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsförderung und Freizeitgestaltung für alle Generationen.

Das haben wir schon erreicht bzw. auf den Weg gebracht:

  • Kinder- und Jugendbeirat: Rederecht im Ausschuss, Platz am Sitzungstisch
  •  Wettergeschützter Freizeittreff für Jugendliche, Radfahrende und Wandernde am Weidenkamp
  • Mitarbeit bei der Neuausrichtung des Volkstrauertags durch Kirche und Gemeinde
  • Einrichtung des Barfußpfads am Schulgelände
  • Finanzielle Unterstützung  des Sportvereins und des Tennisclubs (LED-Beleuchtung, wettergeschützte Trainerbänke, Austausch Fenster Sportheim, usw.)
  • Mittelbereitstellung für Austausch Belag des Kunstrasenplatzes
  • Lounge-Bänke und Fitness-Geräte Großer Hof

Das wollen wir in den nächsten 5 Jahren erreichen:

  • Umfassende, behutsame Gestaltung des Grüngeländes Großer Hof als Bürgerpark für alle Generationen: Wiedereinrichtung Skulpturenpark, Einrichtung kleiner Pumptrack, Ort der Begegnung, Bewegung und des Ausruhens
  • Barrierefreier Abenteuerspielplatz oder andere Treffpunkte für Jugendliche
  • Erhalt VHS/Hörn-Huus als Teil einer Amts-VHS
  • Weitere Unterstützung der Belange unserer Sportvereine

Grüne Gemeinde -  Umwelt, Klima, Natur, biologische Vielfalt

Artenvielfalt, der Erhalt der naturnahen Grünflächen, Gewässer und Feuchtgebiete sowie der kleinen und großen Schutzgebiete sind für die Lebensqualität und ein gesundes Leben von großer Bedeutung – auch und gerade für uns Menschen.

Schönkirchen ist mit knapp 7000 Einwohnern kein kleines Dorf mehr. Ein großes und noch wachsendes Gewerbegebiet, Neubaugebiete und das Einkaufszentrum führen zu Flächenverdichtungen und viel Autoverkehr. Dies bedeutet gleichzeitig Verlust an Lebensqualität durch drastische Einschränkung der Biodiversität.

Deshalb ist es dringend geboten, die weitere Entwicklung unserer Gemeinde unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit zu gestalten. Nachhaltige Entwicklung bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden. Es gibt bereits diverse Initiativen in dieser Hinsicht, durch Aktionen der Schönkirchener Grund- und Gemeinschaftsschule etwa (z.B. mit der Insekten AG, der Blühwiese und dem von Schüler*innen gebauten Insektenhotel), durch die Gemeindebücherei (Aktionswoche Nachhaltigkeit, Kleidertauschbörse), durch den Kultur- und Landschaftspflegeverein mit dem Naturlehrpfad, aber auch durch das soziale Engagement u.a. der AWO.

Aber auch die politischen Gremien sind gefordert, wenn es darum geht, Schönkirchen als grüne und auch für nachfolgende Generationen lebenswerte Gemeinde zu gestalten. Hier sind neben klimafreundlicher Bebauung und einer Verkehrswende insbesondere Grünschneisen und kommunale Grünanlagen von Bedeutung, die dem Verlust der Artenvielfalt entgegenwirken können.

Eine intakte Natur ist unser aller Lebensgrundlage. Saubere Luft, fruchtbare Böden, gesunde Nahrungsmittel und Trinkwasser ermöglichen gutes Leben. Dafür braucht es funktionierende Ökosysteme. Doch die Art und Weise unseres bisherigen Wirtschaftens schadet der Natur und damit auch uns selbst. Das Artensterben gefährdet wie die Klimakrise unser Leben und das kommender Generationen. Wir wollen die Natur schützen und die biologische Vielfalt fördern.

Das haben wir bisher erreicht, bzw. auf den Weg gebracht:

  • Seit nunmehr 12 Jahren beteiligen wir uns an der bundesweiten Aktion „Rettet die Kastanien“
  • In Zusammenarbeit mit der Schule bauten wir 25 Nistkästen und ebenso viele Fledermauskästen, brachten sie im Gemeindegebiet an und pflegen sie regelmäßig
  • Auf unsere Initiative hin wurden vom Amtsbetriebshof Blühwiesen angelegt
  • Einführung einer Baumschutzsatzung
  • Etablierung eines Arbeitskreises Nachhaltigkeit
  • Regelmäßige Gewässerproben von Kiebitzbek und Schwentine

Das wollen wir in den nächsten Jahren erreichen:

  • Bei der weiteren Bebauung Schönkirchens sicherstellen, dass zwischen den bebauten Bereichen „grüne Lungen“ erhalten bleiben,  z. B. Kleingartengelände,  Streuobstwiesen, kleine Waldstücke, Wiesen und Biotope
  • Dafür einsetzen, dass private Vorgärten naturnah gestaltet werden und nicht zugepflastert oder in Steinwüsten verwandelt werden dürfen  (Schaffung einer Grünsatzung für Artenvielfalt statt Stein- und Schottergärten)
  • Weitere insektenfreundliche Blühwiesen schaffen
  • Erarbeitung eines Hitzeaktionsplans mit Warnsystem für das Gemeindegebiet
  • Mehr Bäume im Gemeindegebiet pflanzen und Biotopverbünde schaffen
  • Renaturierung der Gewässer (z. B. der Kiebitzbek) vorantreiben
  • Stärkerer Schutz von Natur- und Landschaftsschutzgebieten
  • Mehrweggeschirr bei öffentlichen Veranstaltungen in der Gemeinde zum Standard machen
  • Verlässliches Angebot an regionalem und vegetarischem Bio-Essen in unseren Kitas und Schulen schaffen
  • Förderung einer Landwirtschaft, die mit der Natur wirtschaftet und die Artenvielfalt erhöht
  • Unterstützung von Maßnahmen zur Wiederherstellung von Natur
  • Unterstützung von Gemeinschaftsgärten, Agroforstprojekten, Solidarischer Landwirtschaft (SoLawi) sowie Agri-Photovoltaik

Zusammenleben in der Gemeinde  -  Ehrenamt, Teilhabe, Integration

Das Zusammenleben in unserer Gemeinde ist geprägt von einem vielfältigen Angebot von Vereinen und Verbänden, sei es im Sport, auf kulturellem Gebiet, im Umweltschutz, in der Kirche, in den Gilden, in der öffentlichen Fürsorge und der Wohlfahrtspflege oder in der Kommunalpolitik, nicht zu vergessen die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren. Jede/r Schönkirchener*in findet hier Möglichkeiten, ihren bzw. seinen Interessen, Fähigkeiten und Hobbys nachzugehen oder Hilfe und Unterstützung zu finden.

Dieses Angebot und diese Möglichkeiten zum Verbundensein mit anderen und zur Vernetzung sind nur möglich durch eine Vielzahl von Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren. Ohne diese ehrenamtlich Tätigen wäre ein positives Zusammenleben in Schönkirchen nicht denkbar. Viele sind schon seit langer Zeit aktiv, manchmal benötigen sie aber eine intensivere Unterstützung ihrer Tätigkeit durch die Verwaltung. Hier wünschen wir uns eine von der Gemeinde finanzierte Person („Ehrenamtsbüro“), die unterstützend und koordinierend tätig werden kann.

Wir stehen für eine weltoffene Gesellschaft, die allen Menschen Schutz bietet, die diesen benötigen. Dabei möchten wir den Blick auf alle Mitbürger*innen richten, die von Ausgrenzung betroffen sind. Nur eine Gesellschaft, die Teilhabe wirklich allen Menschen ermöglicht, schafft die Grundlage für einen sozialen Frieden. Barrierefreiheit sollte in allen Bereichen selbstverständlich werden, damit Menschen mit Behinderungen jedweder Art sich überall willkommen fühlen dürfen.

Die problematische wirtschaftliche und politische Lage hat auch viele Schönkirchener*innen in finanzielle Schwierigkeiten gebracht. Das Angebot einer Tafel vor Ort wäre diesen Menschen eine bedeutsame Hilfe, kann aber zur Zeit wegen des geringen Angebotes an Lebensmittelspenden nicht umgesetzt werden. Sobald sich dies ändert, sollte die Gründung einer Tafel in Schönkirchen in Angriff genommen werden.

Nach einer kurzen Phase der Beruhigung kommen jetzt wieder verstärkt Menschen zu uns, die vor Krieg, Hunger, Verfolgung und Folgen der Klimakatastrophe einen sicheren Platz für sich und ihre Familien suchen. Es ist dringend notwendig, in unserer Gemeinde eine zentrale Anlaufstelle einzurichten (wie es sie schon einmal in dem Büro des Flüchtlingsvereins gegeben hat), an die sich Migrant*innen bei Integration, Zugang zu Sprachkursen und Arbeit wenden können.

Das haben wir bisher erreicht, bzw. auf den Weg gebracht:

  • Einladung der „Flüchtlingshilfe e.V.“ in den Ausschuss für Kultur, Bildung, Jugend, Sport und Soziales, Berichterstattung zur Stellenausstattung des Amtes, Verzahnung Amt/Ehrenamt
  • Fortlaufende Berichterstattung des Amtes zur Situation der Geflüchteten
  • Bildung des Arbeitskreises Integration
  • Die finanzielle Unterstützung von Vereinen und Verbänden durch die Gemeinde wird mittlerweile für alle Bürger*innen transparent in den Ausschüssen behandelt

Das wollen wir in den nächsten Jahren erreichen:

  • Weitere Unterstützung unserer Sportvereine bei ihrer integrativen Tätigkeit
  • Mehr Hilfe für alle ehrenamtlich Tätigen durch eine Koordinierungsstelle in der Gemeinde
  • Wiedereinrichtung eines Büros als Anlaufstelle für die Geflüchteten
  • Wiederbelebung des Arbeitskreises „Integration“
  • Zusätzliche Angebote der Sprachförderung für Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist
  • Barrierefreiheit in allen wichtigen Bereichen
  • Angebot psychotherapeutischer und psychiatrischer Betreuung auch in Schönkirchen
  • Gestaltung einer Begegnungsstätte für alle Schönkirchener*innen - unabhängig von Hautfarbe, Herkunft, Religion oder Orientierung, z.B. als Dorfgemeinschaftshaus im alten Feuerwehrgebäude

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