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Ortsentwicklungs- und Planungsausschuss 12.10.2023

  • Mittlerweile gibt es ein Einzelhandelsgutachten, erstellt von der Firma GMA. Relevante Neuinformationen waren nicht erkennbar. Zudem fiel auf, dass manche Daten nicht auf dem aktuellen Stand waren. Die überwiegende Mehrzahl der Befragten war mit der Einzelhandelssituation in Schönberg zufrieden. Es gab bei den Befragten jedoch noch Wünsche wie: mehr Gastronomie (kommt wahrscheinlich 2024 mit dem dann hoffentlich wiederbelebten Hotel Stadt Kiel), mehr kleine Läden (schwierig, da sich alte Fußgängerzonen-Konzepte anscheinend nur schwer reaktivieren lassen, was ja sehr schade ist), mehr Grün mit mehr Verweilmöglichkeiten und mehr Aufenthaltsqualität. Letzteres entspricht genau unseren „Grünen“ Anliegen, für die wir uns weiter einsetzen werden.
  • Zudem wurde eine Studie vorgestellt, die von der Planungsfirma IPP aus Kiel durchgeführt worden war, um zu erkennen, ob es Im Gemeindegebiet Freiflächen gibt, die lohnenswert für sogenannte Freiflächenphotovoltaik sind. Diese scheint es gemäß dieser Studie nicht zu geben, sondern nur ein ca. 1 ha großes diesbezüglich nutzbares Areal wurde identifiziert. Das wäre jedoch eine zu kleine und damit nicht lohnenswerte Fläche. Die Mindestgrößen für einen rentablen Betrieb wurden mit 20ha und mehr angegeben. Somit sollte aus Sicht der Grünen die Weiterentwicklung der Photovoltaik-Stromerzeugung in Schönberg auf möglichst vielen Dächern angeregt werden. Die Gemeinde kann weiterhin mit Installation entsprechender Anlagen auf Gemeindeliegenschaften eine Modellfunktion für alle interessierten Immobilien-Eigentümerinnen und- Eigentümer übernehmen. Zudem sollte über Photovoltaik-Anlagen z.B. auf Großparkplätzen nachgedacht werden. Denn die Notwendigkeit die mit „erneuerbaren Technologien“ in Schönberg produzierten Strommengen zu erhöhen, ist dringend notwendig, wie die dritte vorgestellte Studie zeigte.
  • Der Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen in Schönberg wurden im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes durch den Schönberger Klimamanager Lars Vormstein in Zusammenarbeit mit der Firma „Energielenker“ aus Hamburg erhoben. Dazu wurden die Daten der Netzbetreiber, der Schornsteinfegerbetriebe und der Gemeinde analysiert. Gebäude sind für 50% des Treibhausgasausstoßes verantwortlich, der Verkehr für 20 %. Nur 10 % der in Schönberg verbrauchten Energie wird „regenerativ“ erzeugt. Da liegt also noch eine gewaltige Anstrengung vor uns allen. Um unseren Anteil an der Energiewende zu leisten, müssten wir die Photovoltaik-Kapazität im Gemeindegebiet deutlich ausweiten. Diesbezüglich wird im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes nun als nächstes eine Potential-Analyse erstellt.

Bau- und Verkehrsausschuss 28.9.2023

  • Die Sanierung des Eichkamps ist schon seit Jahren in der Diskussion. Die Planungen werden vom Ingenieurbüro Levsen aus Heikendorf begleitet und wurden aktuell in der Sitzung von Herrn Levsen referiert. Wir hatten aus den alten Sitzungsprotokollen versucht die Planungsentwicklung zu rekonstruieren. Das Ziel ist neben der Sanierung der Straße auch die Bürgersteige so herzurichten, dass diese sicher auch von Eltern mit Kinderwagen und Menschen mit Handicaps genutzt werden können. Zudem ist beim Parkplatz von Markant und beim Parkplatz von Knutzen jeweils eine Bushaltestelle vorgesehen. Um die öffentlichen Förderungsmöglichkeiten auszunutzen ist die Herstellung von beiderseitigen Fahrradschutzstreifen notwendig. Diese sind auch in der aktuellen Planung vorgesehen, was wir sehr begrüßen. Natürlich ist auch darüber hinaus die Schaffung sicherer Radfahrmöglichkeiten (Klimaschutz) in ganz Schönberg sinnvoll und notwendig, idealerweise im Rahmen des Städtebauförderungskonzeptes und des Verkehrskonzeptes. Leider ist jedoch in der aktuellen Planung des Eichkamps keine Straßenbaumbegrünung vorgesehen, da Fußwege und Radwege bei der Enge der Straße dieses nicht zulassen. Zudem gibt es auf der „Markantseite“ auch wichtige Versorgungsleitungen, die nicht durch Wurzelwerk beschädigt werden dürfen. Der Verzicht auf Straßenbäume ist jedoch ein erhebliches Manko der Gesamtplanung. Daher wurde von unserer Seite in der Sitzung der Vorschlag gemacht, auf den vorhandenen Grünstreifen von Markant und Knutzen neben den geplanten Bushaltestellen Bäume zu pflanzen. Herr Matthies, des Leiter des OEB, berichtete daraufhin, dass es schon Gespräche zwischen der Gemeinde und den Eigentümern zu diesem Thema gäbe und solche Lösungen angestrebt werden. Dieses Engagement der Gemeinde begrüßen wir sehr. Aus unserer Sicht sollten jedoch weitere Anlieger-Eigentümer in diese Gespräche einbezogen werden. Da die Anpflanzung von Straßenbäumen aus Gründen des Klimaschutzes und der Klimafolgenanpassung zur zentralen Daseinsvorsorge einer Gemeinde gehört, könnte auch über die Finanzierung und langfristige Pflege dieser Bäume auf Privatgrund durch die Gemeinde diskutiert werden. Diese Aktivitäten würden wir mit Nachdruck unterstützen. Da durch die geplanten Sanierungsmaßnahmen Seitenstreifen-Parkgrund wegfällt, warb der Bürgermeister für die Schaffung neuer Parkplätze am Eichkampsredder in Höhe des Parkplatzes der Firma Glüsing. Verschiedene Konzepte mit Längs- oder Querparktaschen wurden vorgestellt. Hierbei wäre aus unserer Sicht essentiell, dort vorhandenen Baumbestand nicht zu gefährden. Daher brachten wir eine Alternatividee zur Sprache, mit den Eignern vorhandenen Parkgrundes (Landmarkt, Markant, Knutzen, Glüsing etc. ) über die Ausweitung für die öffentliche Nutzung von Seiten der Gemeinde das Gespräch zu suchen, da ja für beide Seiten eine Win-Win-Situation zu erreichen wäre und die teure Erstellung neuen Parkraumes mit eventueller Flächenversiegelung vermieden werden könnte. Solche Konstrukte müssten natürlich vertraglich gesichert werden. Der Bürgermeister war gegenüber diesem Vorschlag skeptisch. Eine Beschlussvorlage zum Thema Eichkamp gab es nicht.
  • Die Kreisstraße Probsteier Allee hat ebenfalls Sanierungsbedarf. Diese Straße soll zeitlich vor dem Eichkamp saniert werden, welcher für die Zeit der Fahrbahnsanierung der Probsteier Allee für den Ost-West- und West-Ost-Verkehr befahrbar bleiben muss. Der auf der Nordseite der Probsteier Allee verlaufende Bürgersteig wurde im Rahmen der Glasfaser-Verlegearbeiten schon saniert. Nur die in Höhe des Bahnhofs befindlichen Bushaltestellen müssen noch behindertengerecht umgebaut werden. Die notwendigen Fördermittel sollen zeitnah beantragt werden, dieses wurde einstimmig beschlossen. Leider fand zu diesem Punkt keine vorangehende Diskussion statt. Am Bahnhof kommt aus unserer Sicht die Notwendigkeit auf die Gemeinde zu, eine sogenannte Mobilitätsdrehscheibe zu erstellen (siehe auch Voruntersuchung zum Ortsentwicklungskonzept), mit Parkplätzen, Fahrradparkplätzen, E-Ladestationen, Umsteigepunkt von Bahn auf Bus). Wir möchten zu bedenken geben, das diese baulichen Veränderungen planerisch bei der Ertüchtigung der bahnhofseitigen Bushaltestelle Berücksichtigung finden sollten. Es wäre schade, wenn dann eine frisch sanierte Bushaltestelle wieder umgebaut werden müsste. Zudem sollte aus unserer Sicht die Idee der Anpflanzung von Straßenbäumen auf Privatgrund in Analogie zum Eichkamp verfolgt werden (Wankendorfer, VKP etc.) und entsprechende Gespräche initiiert werden.
  • Das Thema Rad- und Fußwege wurde auch am Beispiel der Einmündung des Lünningsredders in die Strandstraße durch die EIS aufgegriffen. Eine Beschlussvorlage mit Beantragung zur Entschärfung der dortigen Verkehrssituation wurde angenommen. Die Fraktion der Grünen machte zudem einen konkreten Entschärfungsvorschlag mit farblich markierter Querungshilfe für Radfahrer quer über den Lünningsredder mit Weiterführung des Radverkehrs nach Süden in den Lünningsredder, so dass der Radverkehr Richtung Ortsmitte von der Strandstraße zwischen Lünningsredder - Einmündung und Kreuzung „Probstei Museum“ fern-gehalten werden kann. Man einigte sich auf einen Ortstermin. Der zweite Antrag der EIS, den Radverkehr auf Gehwegen innerörtlich zu unterbinden, geht aus unserer Sicht nur durch den Ausbau des Fahrrad-Schutzstreifennetzes, da sich viele - vor allem ältere - Radfahrerinnen und Radfahrer unabhängig von den Vorgaben der Straßenverkehrsordnung als gefährdet empfinden. Dieses müsste im Rahmen des Verkehrskonzeptes und Ortsentwicklungskonzeptes baldmöglichst in Angriff genommen werden. Denn Radfahrer sind auf Autostraßen erheblich gefährdet. Im Jahr 2022 starben in Deutschland 2776 Menschen im Straßenverkehr, davon 474 Radfahrende und 368 Fußgänger.
  • Der Bürgermeister berichtete von einem Ortstermin mit der Stiftung Naturschutz am Niedermoor Hasselkrug, bei dem der Umweltbeirat leider nicht zugegen war. Eine großflächigere Vernässung unter Erhalt des dortigen gemeindeeigenen Wanderweges sei wohl möglich. Aufgrund des vagen Informationsstandes halten wir die offizielle Anberaumung eines „Runden Tisches“ mit den beteiligten Akteurinnen und Akteuren zur  Planung einer Moor-Wiedervernässung aus Klimaschutzgründen für sinnvoll.

Gemeindevertretung 21.9.2023

  • Die Bewerberinnen und Bewerber für den neuen Umweltbeirat wurden alle von der Gemeindevertretung einstimmig gewählt. Somit kann sich dieses Gremium demnächst konstituieren.
  • Die Entscheidung zum vorzeitigen Maßnahmen-Beginn bezüglich der Erstellung eines Kunstrasenplatzes wurde -trotz fehlender amtlicher Fördermittelzusage und kritischen Einwürfen seitens der Fraktion der Grünen-  durch die  anderen Fraktionen getroffen. 15 Ja-Stimmen standen 9 Nein-Stimmen bzw. Enthaltungen gegenüber. Somit stürzt sich Schönberg aus unserer Sicht unnötigerweise (s.JKS 12.9.23.) in ein weiteres finanziell gewagtes, ökologisch bedenkliches und sportpolitisch überflüssiges (bei demnächst fertig gestellter moderner großer Sporthalle) Projekt. Diese Entscheidung wurde in Anwesenheit der A-Mannschaft des TSV und der Fußballverantwortlichen der Schule und des TSV getroffen, erstaunlicherweise ohne Jubel oder freudige Gesichter.
  • Ein weiterer Punkt war die Positionierung der Gemeinde zur Idee eines Ostsee-Nationalparkes. Die Gemeindevertretung sprach sich kategorisch gegen die Einrichtung eines solchen Nationalparks mit 18 zu 6 Stimmen aus, auf dem Boden von aus unserer Sicht falschen Informationen. Unsere Argumente, einem Entwicklungsprozess gegenüber offen zu bleiben, unter der Voraussetzung, dass ein Nationalpark nicht die wirtschaftlichen und touristischen Belange unserer Gemeinde bedroht, wurden nicht erhört. Der Schutz der Ostsee und die Räumung der Weltkriegsmunition wurde zwar fraktionsübergreifend als dringlich erachtet. Aber die möglichen Vorteile eines Nationalparks wurden ignoriert. Vorteile wären
    • die Zusammenführung von Schutzgebiet-Flickenteppichen mit Schaffung langfristig stabiler Erholungsräume für Meeres-Flora und -Fauna,
    • der Bildungsauftrag gegenüber der Bevölkerung,
    • die Erhöhung der Attraktivität in Richtung eines nachhaltigeren Tourismus,
    • die internationale Erhöhung des Bekanntheitsgrades und des Renommees unserer Region.
  • Der Nationalpark Wattenmeer ist der beste Beweis, dass sich Natur- und Artenschutz sowie wirtschaftliche und touristische Interessen nicht ausschließen. Ein Nationalpark könnte unter Mitwirkung von uns allen gestaltet werden, das ist die Idee hinter dem von der Landesregierung angestoßenen Konsultationsprozess. Die verschiedenen Schutzzonen können in gemeinsamer Diskussion dergestalt zugeschnitten werden, dass natürlich die Kieler Woche, Regatten mit Motorbootbegleitung, Strandtourismus, Sandaufspülungen etc. weiterhin möglich bleiben.  Schade – mal wieder eine Chance vertan.

 

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Ortsentwicklungs- und Planungsausschuss 19.9.2023

  • Frau Anders-Brockmöller von der BIG Städtebau GmbH aus Hamburg  stellte das Verfahren zum städtebaulichen Entwicklungskonzept für das Untersuchungsgebiet „Ortszentrum“ der Gemeinde Schönberg vor.  Der Entwurf zum Abschlussbericht der vorbereitenden Untersuchungen wurde gebilligt. Potentiale und Missstände wurden in diesem Rahmen aufgezeigt. Ein geschätztes  Sanierungs-Investitionvolumen von fast 15 Mio Euro wurde errechnet, davon hätte die Gemeinde 5,3 Mio Euro zu tragen, wenn alle Vorschläge realisiert würden. Die Entwicklung des historischen Ortskernes, Gestaltung von Grün- und Freiräumen, Verbesserung der Radwegesituation, Bahnhof als Mobilitätsdrehscheibe sind einige der in der Analyse angesprochenen Themen, die auch auf der Agenda der Fraktion der Grünen stehen. Am 4.10. um 19 Uhr ist in der Aula der Gemeinschaftsschule eine Informationsveranstaltung zur weiteren Beteiligung der Öffentlichkeit geplant.
  • Die Fraktion der Grünen stellte den Antrag, dass die Gemeinde Schönberg baldmöglichst ihrem gesetzlichen Auftrag, einen Wärmeplan zu erstellen, nachkommt. Der Wärmeplan ist die Grundlage für die weitere Planung der Versorgung mit Heizenergie im Gemeindegebiet. Erst dann können  verlässliche Informationen zur weiteren Planung von Heizanlagen in Privathäusern gegeben werden. Der Bürgermeister bat noch um etwas Aufschub, da bei der Erstellung des Klimaschutzplanes schon Daten zusammengestellt werden, die für die Wärmeplanung nutzbar sind. Da die Wärmeplanung jedoch über ein spezialisiertes Ingenieursbüro läuft und bei solchen Büros Kapazitätsengpässe zu befürchten sind, besteht unsere Fraktion weiterhin auf einer baldmöglichen Kontaktaufnahme mit einer derartigen Einrichtung. Für die Wärmeplanung erhält die Gemeinde schätzungsweise 33.000 Euro Unterstützungsmittel (Konnexitätszahlung) vom Land, was voraussichtlich 50 % der für eine solche Planung benötigten Finanzmittel entspricht. Um die Bürgerinnen und Bürger mit der Heizungsproblematik nicht allein zu lassen, muss die Wärmeplanung baldmöglichst starten.
  • Die Fraktion der Grünen stellte den Antrag zur Anpassung von alten Bebauungs- und Flächennutzungsplänen am Osterwisch und im Brahmhorst mit dem Ziel einer Umwidmung in ein Sondergebiet Tourismus, Gewerbe, Wohnen. Im Bereich des Hochhauses ist ein solches Mischgebiet, in dem auch Dauerwohnen erlaubt ist, realisiert. Aus Gründen der Gleichbehandlung, des Umgangs mit Wohnraumknappheit und der Vermeidung von „Geisterstädten“ außerhalb der Saison, halten wir ein solches Bestreben für sozial geboten. Viele betroffene Bürgerinnen und Bürger waren anwesend. Jedoch ist die Rechtssituation auf Kreis- und Landesebene noch zu klären.
  • Baumschutz ist ein elementares Instrument, im Gemeindegebiet auf die Herausforderungen des Klimawandels zu reagieren. Bäume sind Staubfilter, produzieren Sauerstoff, binden CO2, verbessern das Mikroklima, wirken örtlicher Überwärmung entgegen und sind Lebensraum für zahlreiche Tierarten. Im November 2022 lehnten die damaligen Fraktionen den Vorstoß des Umweltbeirates ab, eine Baumschutzsatzung einzusetzen. Unter anderem wurde argumentiert, Schönberg hätte ein Baumkataster, das sei Schutz genug. Trotzdem wurden zwischenzeitlich verschiedene alte Bäume gefällt (z.B. Eichen an der Gewerbehalle große Mühlenstraße) oder verstümmelt (z.B. alte Linden an der großen Mühlenstraße). Somit stellte die Fraktion der Grünen den Antrag, das Baumkataster zu aktualisieren, als Grundlage um die Situation alter, ortsbildprägender Bäume zu dokumentieren und gegebenenfalls weitere Schutzmaßnahmen einzuleiten. Diesem Antrag wurde fraktionsübergreifend stattgegeben mit dem Hinweis, die Ergebnisse öffentlich zu machen

 

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Jugend-Kultur und Sozial-Ausschuss 12.9.23

  • Unsere Fraktion unterstützt den Antrag zur Einrichtung einer Stelle für einen Streetworker (aufsuchende Jugendsozialarbeit). Vandalismus, Drogendelinquenz und Gewalttätigkeit von Jugendlichen scheinen eine erhebliche Attraktivität für manche Kinder auszuüben, was zu Schulabsentismus und negativer Verhaltensbeeinflussung führt. Dieses wurde auch schon in einer Konferenz „Runder Tisch – Soziales“ im Juli 2023 festgestellt. In der jetzigen Sitzung hielt die Streetworkerin Andrea Wieczorek  aus Rendsburg ein Impulsreferat, in dem sie über Erfahrungen aus fast 2 Jahrzehnten berichtete. Dort gibt es eine bauliche Anlaufstelle (Ladenlokal), welche von ihr und einem männlichen Streetworker jeweils im Umfang einer halben Stelle geleitet wird. Zudem wird aufsuchende Jugendsozialarbeit bei jugendspezifischen Veranstaltungen und Partys betrieben. Die Erfahrungen sind positiv und werden durch Qualitätsmanagement evaluiert. Unsere Fraktion der Grünen beantragte schon im Vorfeld zu diesem Vortrag ebenfalls Räumlichkeiten in der Art einen Jugend-Cafes außerhalb des Schul-Campus vorzuhalten. Diese könnten als Basis-Station der Streetworker genutzt werden und eine Indoor-Anlaufstelle für betroffene Jugendliche darstellen. Dadurch kann den Jugendlichen Wertschätzung signalisiert werden und zudem könnten solche Räumlichkeiten zur Entwicklung kultureller und sozialer Projekte in Zusammenarbeit mit den Jugendlichen genutzt werden. Dieser Antrag wurde inhaltlich durch die Erfahrungen aus Rendsburg gestützt. Man einigte sich im Ausschuss, diesen Aspekt in Zusammenarbeit mit evtl. Streetworkern später aufzugreifen und weiter zu entwickeln
  • Der Bau eines Kunstrasenplatzes war erneut auf der Tagesordnung. Der Beschlussvorschlag zur sofortigen Umsetzung des Projektes und Einstellung  der notwendigen Mittel von ca. 1 Mio Euro auch ohne gesicherte schriftliche Zusage von Fördermitteln wurde erst am Freitag, dem 8.9. nachmittags den Fraktionen zugestellt. Dies erschien unserer Fraktion zu kurzfristig, um mit den Interessenverbänden das Gespräch zu suchen. Somit wurde der Entscheid auf die Gemeindevertretungs-Versammlung am 21.9. vertagt. Die Sachargumente wurden schon in der letzten Wahlperiode ohne die Fraktion der Grünen diskutiert. Die Befürworter sehen die Notwendigkeit zur Erstellung eines Kunstrasenplatzes, um die Möglichkeit des Außentrainings auch auf die Zeit des Herbstes und Winters auszudehnen. Ansonsten werde Abwanderung von Spielern im Kindes- und Jugendalter befürchtet. Ein Kunstrasenplatz würde die Attraktivität v.a. für den Fußballsport erhöhen und Kinder, die sonst in sozial problematische Verhaltensmuster abrutschen würden, eher an den Sport binden. Aus Sicht unserer Fraktion ist eine solche Argumentation fragwürdig. Die Bespielbarkeit eines Kunstrasenplatzes  wird sicher in die Herbst und Wintermonate ausgedehnt. Eine gewisse Erweiterung der bespielbaren Zeiten wäre jedoch auch auf einem modernen Naturrasen mit gutem Drainage-System möglich, jedoch realistischer weise nicht in dem Ausmaß wie auf einem Kunstrasen. Jedoch ist auch ein Kunstrasen bei Schnee oder Frost nicht bespielbar. Die Alternative ist natürlich – wie bisher – das Hallentraining, welches bei demnächst für 15 Mio Euro fertiggestellter hochmoderner Sporthalle weiterhin -und auch zeitlich ausgedehnter- möglich sein sollte. Und welches Grundschulkind bevorzugt schon ein Außentraining bei 4 Grad Celsius und Nieselregen auf Kunstrasen im November anstelle eines Hallentrainings? Auch wenn die neueren modernen Kunstrasenplätze von den Bespieleigenschaften immer besser werden, erreichen sie nicht die Bespielqualitäten eines modernen gut drainierten und gepflegten Naturrasenplatzes, was sich auch darin äußert, dass viele Profifußballer und auch junge Nachwuchstalente Naturrasen bevorzugen. Außerdem zeigen amerikanische Untersuchungen, dass im Hochsommer die Oberflächentemperaturen auf Kunstrasen deutlich höher sind als bei Naturrasen, mit Beeinträchtigung des Mikroklimas, was die Bespielbarkeit eines Kunstrasenplatzes im Hochsommer gerade auch in Zeiten des Klimawandels einschränkt. Auch ein moderner Kunstrasen führt zu Mikroplastik-Eintrag in die Umwelt und stellt eine Bodenversiegelung dar, die in Zeiten des Klimawandels nicht wirklich zu verantworten ist.  Ein weiterer wesentlicher Punkt ist jedoch, dass die Kosten für einen Kunstrasenplatz mit mindestens 1 Mio Euro ungefähr doppelt so hoch sind wie für die Erstellung eines Naturrasenplatzes mit modernem Drainagesystem. Zudem wird ein Kunstrasenplatz im Verlaufe der Zeit regelrecht „kaputtgespielt“, was dazu führt, dass dieser nach 10 -15 Jahren einer Oberflächenerneuerung zu unterziehen ist, die auch mindestens 500.000 Euro kostet. Da die Fördermittel in Höhe von 250.000 Euro durch das Land und 100.000 Euro durch den Kreis aktuell alles andere als sicher sind, hält die Fraktion der Grünen einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn rein finanzpolitisch für nicht zu verantworten. Denn neben der Tatsache, dass die Gemeinde ca. 17 Mio Euro Schulden hat, kommen zudem in der nächsten Zeit viele notwendige Investitionen im sozialen, klimapolitischen und infrastrukturellen Bereich auf die Gemeinde zu, die ebenfalls viel Geld kosten:
    • Kindergartenbau
    • Straßensanierung
    • T-Konzept
    • Klimaschutzmaßnahmen (Wärmeplanung, Wärmenetzerstellung)
  • Sanierung des Skaterplatzes. Diesem Projekt stimmten alle Fraktionen, natürlich auch unsere Fraktion zu. Der Kostenvoranschlag liegt bei ca. 64.000 Euro. Bei dieser Maßnahme sind einige Anstreich-/ Maler-Arbeiten notwendig. Zudem wurde von Betroffenen ein besserer Schutz vor praller Sonneneinstrahlung gewünscht. Unsere Fraktion schlug daher vor, Jugendliche – pädagogisch begleitet – bei einigen handwerklichen Tätigkeiten und bei der Anpflanzung von Schatten spendenden Bäumen zu beteiligen. Dadurch kann die Wertschätzung für einen solchen Platz erhöht und die Gefahr des Vandalismus reduziert werden. Eine solche Idee wurde grundsätzlich positiv aufgenommen.

 

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