Liebe Bürgerinnen, liebe Bürger,
sehr geehrte Damen und Herren der Gemeindevertretung,
sehr geehrter Herr Bürgermeister, lieber Heiko.
Unser Ostseebad Laboe befindet sich in einem Transformationsprozess, der sich immer schneller fortsetzt und oftmals leider wenig Raum für neue Denkansätze lässt. Waren frühere Entscheidungsprozesse der gemeindlichen Gremien und der vorberatenden Fachausschüsse geprägt von intensiven Beratungen und umfassenden Abwägungen aller Optionen und Anforderungen, so zeigt sich heute ein gewandeltes Verständnis von Investitionen, Bedürfnissen und Interessen.
Dies zeigt sich beim, als Ensemble unter Denkmalschutz stehendem, Hafenpavillon am Rosengarten besonders deutlich. Seit 1999 haben sich verschiedene Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter mit der Immobilie beschäftigt und verschiedene Ansätze vorgetragen, wieder verworfen und neu durchdacht. Die jetzige Gemeindevertretung hat den Wunsch geäußert, nun endlich fraktionsübergreifend und tiefgründig die Sanierung des Hafenpavillons mit seinem zugehörigen Umfeld voranzubringen und die Nutzungen dort zeitgemäß und attraktiv aufzustellen.
Als erster Schritt gab es, neben einem Ortsbesichtigungstermin mit der Unteren Denkmalschutzbehörde des Kreises Plön und Einzelgesprächen mit den derzeitigen Mietern und Pächtern auch einen, vom Bauausschuss initiierten Workshop, um Vorüberlegungen für eine weitere Vorgehensweise anzustellen.
Festzuhalten ist hier, dass Begutachtungen, gutachterliche Stellungnahmen über den baulichen Zustand und weitere Bestandsaufnahmen und Untersuchungen fachkundiger Planungsbüros seit 1999 vorliegen, die zu dem Schluss kommen, dass das Gebäude einer Komplettsanierung unterworfen werden sollte.

Gerade durch die exponierte Lage am Beginn der Laboer Strandpromenade und der bereits fertiggestellten Umgestaltung des Hafenumfeldes sowie des Rosengartens sollte die Immobilie behutsam und an die Umgebung angepasst instandgesetzt, modernisiert und restauriert werden.
Eine zukünftige Nutzungsüberlegung sollte langfristig an mögliche Nutzungsänderungen ohne größeren Aufwand angepasst und fortgeschrieben werden können
Die aus klar voneinander getrennten Baukörpern - dem ursprüngliche Rettungsschuppen aus dem Jahr 1894 und aus einer v-förmigen, südlichen (1925) und einer u-förmigen, nördlichen Erweiterung (1948) - bestehende Gesamtimmobilie weist außen ein 24cm starkes, massives Ziegelmauerwerk auf.
Die Innenwände wurden als nicht-tragende Halbstein-Wände errichtet. Eine ausreichende Wärmedämmung ist weder bei den Dachflächen noch bei den Fußböden vorhanden. Daneben sind die Elektro- und Sanitärinstallationen zu erneuern und eine komplette moderne, idealerweise nachhaltige und ressourcenschonende, Heizungsanlage erforderlich.
Für eine zukünftige Nutzung der Räumlichkeiten empfehlen die vorliegenden Begutachtungen eine grundsätzliche Festlegung der Gemeindevertretung zur zukünftigen Nutzungsabsicht. Der durchgeführte Workshop ergab folgende Schwerpunkte.
-- Eine optische Unterscheidung vom Gebäudeteil „Rettungsschuppen“ und der v- und u-förmigen Erweiterungen.
-- Eine möglichst weiträumige und flexible Nutzung der Grundfläche.
-- Eine Neuanlage von WC und Nasszellen
Weiterhin bestand Einigkeit darüber, dass Sanierungsarbeiten vorerst auf das Gebäude sichernde, unbedingt notwendige Maßnahmen beschränkt bleiben, bis ein Gesamtkonzept aufgestellt ist. Bestehende Beratungsangebote zu Vermarktungsmöglichkeiten sollten genutzt, die nutzbare Gesamtfläche vermessen und die Statik des Gebäudes untersucht werden, um ein Gebäudekonzept, unter Zuhilfenahme des Denkmalschutzes, zu beraten und durch die Gemeindevertretung Laboe zu verabschieden.
Die Fraktion GRÜNE-Laboe kann sich einer solchen abgestimmten Vorgehensweise anschließen und empfiehlt die Aktualisierung der Begutachtung als Grundlage für den gemeindlichen Entscheidungsprozess.
Zur zügigen Umsetzung wird die Beauftragung einer Fachfirma angeregt, die schnellstens die erforderlichen Daten der Immobilie aufnimmt, den Zustand des Mauerwerkes und des Daches untersucht und eine Abschätzung der möglichen Nutzungen, in Bezug auf Raumgröße, Anordnung und Statik, aufbereitet und den Fraktionen zu den Beratungen vorlegt.
Entsprechende Mittel sind in die Beratungen zum Haushaltsplan/ Haushaltssatzung 2022 mit aufzunehmen.
Wir bedanken uns für die konstruktiven Gespräche und den erkennbaren Willen, den Gebäudekomplex für die Zukunft aufzustellen und die dafür notwendigen Schritte einzuleiten.
Fraktion GRÜNE-Laboe